Bareinzahlungen mit Münzen immer öfter gegen Gebühr

Viele Bundesbürger sammeln ihr Kleingeld mit dem Vorsatz, die Münzen irgendwann bei ihrer Bank einzuzahlen. Immer öfter ist das allerdings mit vergleichsweise hohen Gebühren verbunden, die den Spaß am Sparen schmälern. Ursache ist einerseits eine seit 2015 geltende EU-Verordnung und andererseits der Entschluss der Bundesbank, sich allmählich aus der Versorgung mit Hartgeld zurückzuziehen.

Die deutsche Sparmentalität wird zum Verhängnis

© jolopes - Fotolia.com
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Sparen gehört zu den Deutschen wie Kartoffelsalat, Bier und Fußball. Schon als Kind lernen wir, den „Pfennig“ zu ehren und ihn im Sparschwein zu parken bis es an der Zeit ist, das gut gefüllte Schweinchen zur Bank zu bringen. Genau dieser Schritt wird nun aber auch für Privatkunden immer teurer: Immer mehr Geldinstitute gehen dazu über, für Bareinzahlungen in Münzen zum Teil erhebliche Gebühren zu verlangen. Bei einigen Sparkassen werden je nach Einzahlungsbetrag bis zu 50 Prozent der Einzahlungssumme fällig. Übrigens unabhängig davon, ob das Geld dem eigenen Girokonto oder Dritten zufließen soll. Ausnahmen bestehen lediglich für die Konten von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, die Kleinbeträge in der Regel kostenfrei einzahlen können.

Falschgeld ist stets im Umlauf

Hintergrund dieser neu erhobenen Gebühr sind zwei Entwicklungen. Zum einen fordert die seit Januar 2015 final geltende Bargeldprüfverordnung der EU von Geldinstituten, sowohl Scheine als auch Münzen, die bar eingezahlt werden, auf Echtheit zu überprüfen und sicherzustellen, dass das Geld für den Geldverkehr taugt. Für Banken und Sparkassen bedeutet das nach Auslaufen der 3-jährigen Übergangsfrist in erster Linie zusätzliche Kosten in oftmals sechsstelliger Höhe. Viele Geldinstitute sehen sich aus Kosten- und Kapazitätsgründen gezwungen, das Zählen und Prüfen an Werttransportunternehmen auszulagern – und geben die Kosten dafür zumindest anteilig an ihre Kunden weiter.

© digitalefotografien - Fotolia.com
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Zum anderen signalisiert die Bundesbank seit geraumer Zeit ihren Rückzug aus der teuren und aufwändigen Hartgeldversorgung, etwa durch Schließung von Filialen der Landeszentralbanken. Kleine Unternehmen und Privatleute sind damit gezwungen, ihre Einnahmen und Ersparnisse in bar bei Banken und Sparkassen einzuzahlen.