Der Lebensmittel-Discounter Netto ermöglicht in seinen Filialen jetzt auch die Online-Bezahlmöglichkeit Paypal. Es ist nach Google Pay die zweite Möglichkeit zur bargeldlosen Abrechnung an der Kasse bei dieser Kette.
Möglich in Filialen und online
Diese neue Bezahlmöglichkeit soll in allen 4.200 Netto-Filialen gelten, sie zu nutzen ist einfach. Der Kunde hinterlegt sein vorhandenes Paypal-Konto in der Einkaufsapp dieses Discounters. Damit begleicht er alle Einkäufe bargeldlos mit Hilfe des Smartphones. Alle Rechnungen und Zahlungen über das Paypal-Konto sind dann über diese App für den Nutzer nachvollziehbar. Die Datensicherheit ist gewährleistet, sie beruht auf der bereits 2013 eingeführten App: An dem Verfahren ändert sich nichts, unverändert gilt:
- die PIN-geschützte App generiert einen Zifferncode, der nur fünf Minuten gültig ist
- das Kassenpersonal nimmt ihn zur Kenntnis
- über diesen Zifferncode erfolgt die Zuordnung der Zahlung
- die Abbuchung erfolgt per Lastschrift vom Girokonto oder über die Kreditkarte
Auch im Online-Shop von Netto funktioniert die neue Bezahlmöglichkeit über Paypal. Ende November 2018 wurde hier Paydirekt zugefügt: Dabei handelt es sich um den Paypal-Konkurrenten der Deutschen Banken.
Expansion in die Offline-Welt
Die Kooperation mit Netto hat aus Sicht von Paypal mehrere Gründe. Das Unternehmen strebt nach einer weiteren Expansion in die Offline-Welt beim Bezahlmarkt. Bereits seit 2017 läuft die Zusammenarbeit mit dem Ölkonzern Shell. An allen Tankstellen dieses Unternehmens ist die Bezahlung über Paypal möglich. Der Dienstleister ging zuletzt auch eine Kooperation mit Google Pay ein, dem mobilen Bezahldienst von Google. Das hat Vorzüge für Verbraucher: Auch Inhaber von Girokonten bei Banken, die Google Pay nicht unterstützen, können damit bargeldlos zahlen. Technisch möglich wird diese kontaktlose Zahlung über einen kleinen Umweg: In der Google-Pay-App ist dafür ein Paypal-Account hinterlegt.
Kooperation lautet die neue Strategie
Paypal hat offenbar eigene Verfahren wie Online-Checkin oder QR-Codes verworfen – sie liefen in Deutschland vor einigen Jahren testweise. Die neue Strategie setzt voll auf Kooperationen, um im Offline-Bereich Marktanteile zu gewinnen. Es bleibt interessant zu beobachten, ob die 20,5 Millionen Paypal-Nutzer diese Bezahlmöglichkeit auch außerhalb des Internet-Shoppings nutzen.