Geldbeträge vom Girokonto per Smartphone transferieren, diese Option kann von Kunden der Sparkassen seit zwei Monaten wahrgenommen werden. Die App mit Namen „Kwitt“ wird bereits von 260.000 Menschen genutzt und das Projekt ging ohne Kooperationspartner an den Start.
In 400 Sparkassen verfügbar
Jahrelang galten die deutschen Sparkassen als wenig innovativ, mit der neuen App ändert sich dieser Eindruck gewaltig. Die in 400 Niederlassungen erhältliche Kwitt sprach in zwei Monaten ohne besondere Werbemaßnahmen bereits 260.000 Sparkassenkunden an. Sie haben sich für die Dienstleistungen registriert, um mit Smartphone oder Tablet bequem Gelder an Privatpersonen zu versenden.
Der Sparkassenverband hält die innovative App für zukunftsorientiert und glaubt an weiter steigende Nutzerzahlen. Zuletzt wurden täglich 6.000 Transaktionen über die App festgestellt.
Warum die App im Alleingang etabliert wurde
Eigentlich wollten die Sparkassen ihre Pläne zusammen mit den Volks- und Raiffeisenbanken umsetzen und das gemeinsame Projekt „Geldbote“ nennen. Zuvor waren die Postbank und die ING Diba als potenzielle Partner im Gespräch. Sämtliche Kooperationspläne wurden jedoch im Herbst 2016 vom Bundeskartellamt gestoppt. Die Behörde schützt mit dem Verbot einen bereits bestehenden Markt, welcher von vielen kleineren unabhängigen Anbietern und dem global agierenden Onlinedienstleister PayPal eingenommen wird.
Sparkassen hoffen auf weitere Verbreitung
Der Verband glaubt an ein weiter wachsendes Verbraucherinteresse und vermutet, dass viele Institute in das Geschäft einsteigen werden. Die Sparkassen sind offen für Interaktionen mit anderen Geldhäusern und haben ihrerseits mit der App Kwitt den Grundstein dafür gelegt. Gleichwohl sind den Initiatoren die mit der Etablierung verbundenen Schwierigkeiten bewusst, sie scheuen den Aufwand jedoch nicht. Eine von vielen Herausforderungen wird die Integration der App in die Systeme der Einzelhändler sein.