Die Bankenlandschaft hat sich in den letzten Jahren verändert: Insbesondere bei vielen Sparkassen gibt es in vielen Filialen gar keinen Kassen-Mitarbeiter mehr, der Gelder auszahlt oder auch Guthaben entgegen nimmt. Kunden werden mehr oder weniger freundlich auf eine rot-bunte Schar an Automaten verwiesen, die unterschiedliche Funktionen ausfüllen. Der Vorteil für die Bank: Praktisch keine Personalkosten für die Kasse mehr. Trotzdem wird die Auszahlung plötzlich gebührenpflichtig – und versteckt.
Der Teufel steckt im Detail
Nachdem die Kunden dies akzeptiert haben, gehen insbesondere Sparkassen und einige Raiffeisenbanken noch unverschämter vor: Das eigentlich selbstverständliche Auszahlen des eigenen Guthabens soll ab sofort Geld kosten! Anders als beim Abheben an Automaten „fremder“ Kreditinstitute erhält der Bankkunde aber keinerlei Hinweis darauf, dass diese Transaktion Geld kostet. Stattdessen wurden viele Kontomodelle dahingehend geändert, dass Gebühren entweder wieder nach der Anzahl der Buchungsposten erhoben wird oder lediglich einige Barabhebungen pro Monat kostenlos sind. Jede einzelne, darüber hinaus gehende Bargeldabhebung wird dann berechnet. Weiterer Kritikpunkt: Diese Änderungen wurden nicht deutlich kommuniziert, so steht vielfach: Die Auszahlung an „eigenen“ Geldautomaten wäre kostenlos, auf den damit verbundenen Buchungsposten wird leider nicht hingewiesen.
Leidtragende sind die Kunden
Auch durch rückständige Technik werden insbesondere Sparkassen-Kunden geschädigt: Möchten Sie sich viele kleine (beispielsweise 5 oder 10 Euro-Scheine) auszahlen lassen, so ist dies nicht möglich. Die Sparkassen-Automaten haben, anders als die großen Automaten der Commerzbank, keine Möglichkeit eine exakte Stückelung anzugeben. Wer beispielsweise 90 Euro in kleinen Scheinen abheben möchte, der kann bei der Commerzbank die exakte Stückelung festlegen. Bei der Sparkasse kann es unter Umständen notwendig werden diese Transaktion in zwei Teile zu unterteilen – und damit zweifach zur Kasse gebeten zu werden.
Bankkunden sollten sich gegen dieses nicht kundenfreundliche Vorgehen, nach einem Vergleich von Girokonten im Internet, durch Wechsel der Bankverbindung wehren. Die oftmals angegebene Niedrigzinsphase als Begründung dient ja in der Tat nur zur Verschleierung: Durch Geldanlage, Riester-Sparen und insbesondere Investmentfonds sprudeln weiterhin beinahe unverändert die Einnahmenquellen!